Öffentliche Abendvorträge
Max-Von-Laue-Lecture
Mittwoch, 9. März, 18:00 – 19:00 Uhr, Raum: H1 (Audimax)
Prof. Dr. Allison Macfarlane, Center for Internat. Science and Technology Policy, George Washington University, Washington, USA
spricht über
"Nuclear Energy: Practical Realities and Significant Challenges"
Abstract (in English only):
Nuclear energy tends to be a polarizing subject: you are either for it or against it. Putting debates aside, in 2016, there are practical realities associated with nuclear power: many countries use it (even Germany, though it will be phased out), many seem to want to acquire it (even though it is a 60-year-old technology), and all that have or will have it must develop a responsible way of managing its wastes. In this post-Fukushima environment, can nuclear power continue to be used safely? Given the threats of terror attacks, can it be used securely? Can “new entrants,” countries that want to acquire nuclear power, do so safely? And can we develop a technically sound and politically acceptable solution to the waste problem? All of these areas must be addressed to ensure public health and safety.
Öffentlicher Abendvortrag
Mittwoch, 9. März, 20:00 – 21:00 Uhr, Raum: H1 (Audimax)
Prof. Dr. Jochem Marotzke, Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
spricht über
"Vorhersagen sind schwierig ... Möglichkeiten und Grenzen von Klimamodellen"
Abstract:
Besonders schwierig sind Vorhersagen über eine Zukunft jenseits des menschlichen Erfahrungshorizonts, und um solche handelt es sich, wenn wir den Klimawandel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts betrachten. Wir müssen uns dabei auf höchst abstrakte Werkzeuge verlassen, nämlich auf Klimamodelle. Dieser Vortrag wird die Möglichkeiten und Grenzen von Klimamodellen ausloten: Worauf basieren sie? Können wir ihren Ergebnissen vertrauen, und wenn ja, warum? Gibt es fundamentale oder praktische Grenzen ihrer Vertrauenswürdigkeit? Die Antworten liegen in grundlegenden Aspekten der Physik.
Lise-Meitner-Lecture
Donnerstag, 10. März, 17:30 – 18:30, Raum: H1 (Audimax)
Prof. Dr. Petra Schwille, Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried
spricht über
"Ist Leben konstruierbar?"
Abstract:
Obwohl uns die modernen Lebenswissenschaften und mit ihr die Biophysik täglich neue Informationen über die Moleküle und Wechselwirkungen liefern, die belebte Systeme ausmachen, können wir bis heute nicht sagen, mit welchen definierbaren Bestandteilen oder Eigenschaften die unbelebte Natur endet und die belebte beginnt. Einig ist man sich lediglich über den enormen Komplexitätsgrad des Lebens, der den anorganischer Systeme bei weitem übersteigt. Liegt der Schlüssel also in der Komplexität allein? Aber die Komplexität resultiert aus der fortwährenden Evolution, und die ersten Zellen, vor etwa 3 Milliarden Jahren, waren mutmaßlich sehr viel weniger komplex als selbst die einfachsten heutigen Organismen. Und so hoffnungslos ein Versuch wäre, „moderne“ Zellen aus ihren Bestandteilen nachzubauen - die Konzeption einer „Urzelle“ mit einem Minimum an Bauteilen und Funktionselementen scheint immerhin möglich, schließlich hat sie auch die Natur irgendwann hervorgebracht. Unser Ziel im Rahmen der Synthetischen Biologie ist es, lebende Systeme systematisch auf möglichst wenige fundamentale Funktionselemente herunter zu brechen, so dass diese Teilsysteme im Gegensatz zu den „natürlichen“ Zellen überschaubar und in Gänze verstehbar sind. Hierbei sollen zunächst verschiedene essentielle Eigenschaften lebender Systeme, wie z.B. die Selbstreplikation, mit möglichst wenigen biologischen Funktionsmodulen wie Proteinen, Nukleinsäuren und Lipiden nachgebaut und quantitativ analysiert werden. Anhand des bakteriellen Zellteilungsapparats aus E.coli werde ich zeigen, dass wesentliche Selbstorganisations- und Musterbildungsphänomene am Beginn der Zellteilung mit verblüffend wenigen Komponenten im Reagenzglas reproduziert werden können.